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Online-T-Talk
im Herbst 2024
Diesen Herbst lädt Sie die Sektion Tiefenpsychologie wieder herzlich zu drei aktuellen und spannenden Impulsen ein.
Neben den Kongressen und Sektionstagungen bietet der Online-T-Talk eine Plattform, um uns mit ausgewählten, aktuell Themen zu beschäftigen. Nach kurzen Fachimpulsen gibt es Zeit für Rückfragen und zur Diskussion. In etwa so lange, wie es braucht, um gemütlich eine große Tasse Tee zu trinken.Diesen Herbst beschäftigen wir uns mit aktuellen Fragen der Ethik im Klinikkontext, dem Transhumanismus und der Mentalisierung.
Der Online-T-Talk findet jeweils Mittwochabends von 18–19:30 Uhr per zoom statt.
Alle DGfP-Mitglieder sind herzlich eingeladen.
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Programm
02.10.: Florian Ehlert:
Ethik, wie geht das? (Krankenhaus in der Praxis)
16.10.: Gabriele Lademann-Priemer:
Transhumanismus
27.11.: Günther Leyh:
Mentalisierung
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Florian Ehlert
2. Oktober, um 18 Uhr
Ethik, wie geht das? (Krankenhaus in der Praxis)
Seelsorgende werden in ihrer Arbeit immer wieder und auf vielfältige Weise durch ethische Dilemmata herausgefordert: Sei es, dass Seelsorgesuchende vor Entscheidungen stehen, die möglicherweise weitreichende Folgen haben (z. B. im Gesundheitswesen an der Grenze von Leben und Tod, auf eigene Weise auch in der Polizeiseelsorge oder im Gefängnis). Was heißt hier gute seelsorgliche Begleitung? Eines zeigt sich deutlich: Seelsorgende sind auf eine eigene ethische Expertise angewiesen. Die Frage ist: Was zeichnet diese Expertise aus?
Der Wunsch nach einer guten seelsorglichen Begleitung in ethischen Dilemmasituationen hat auch eine ethische Komponente (Was bedeutet „das Gute“ in der Seelsorge?) und führt direkt in die Frage nach einer Ethik der Seelsorge: Was kann eine Seelsorge wollen? Was sollte sie Sollen, und was nicht?
Florian-Sebastian Ehlert ist Pastor, Lehrsupervisor der DGfP/Sektion T, Trainer für Ethikberatung gem. Kompetenzstufe K3 der Akademie für Ethik in der Medizin
Dr. Gabriele Lademann-Priemer
16. Oktober, um 18 Uhr
Der Mensch 2.0 – Transhumanismus und Künstliche Intelligenz als theologische und pastoralpsychologische Herausforderung
Sich weiterzuentwickeln und Grenzen zu überschreiten, ist ein Menschheitstraum von Anbeginn. Spätestens in den 1930er und 40er Jahren wurde daraus ein Programm, das man meinte, umsetzen zu können, und für das Julian Huxley den Begriff „transhumanism“ prägte.
Durch die so genannte „Vierte Industrielle Revolution“ (K. Schwab / Weltwirtschaftsforum 2016) mit ihrer rasanten Entwicklung der Künstlichen Intelligenz tun sich nicht allein Möglichkeiten, sondern auch Abgründe auf. Vom „Internet of Things“, der Verquickung von KI-gesteuerten Geräten wie Kühlschrank und Heizung mit dem Menschen, ist der Weg zum „Internet of Behaviour“ längst beschritten, durch das mit Hilfe von tragbaren Kleinstgeräten menschliches Verhalten überwacht und verhaltenspsychologisch beeinflusst werden kann, was womöglich ein System von Lohn und Strafe nach sich zieht (social credit points). In China wird darüber hinaus die Entwicklung humanoider Roboter beschleunigt, die gleichsam spiegelnd antworten können - nur haben sie kein Bewusstsein. Führen transhumanistische Vorstellungen in die Freiheit oder beschränken sie die Freiheit für die Mehrheit der Menschen? Und könnte der Einsatz von KI sogar zur Massenarbeitslosigkeit führen?
Fragen nach dem Verhältnis des Menschen zu sich selbst und zu Gott drängen sich auf, was wiederum zu pastoralpsychologischen Überlegungen führt.
Dr. Gabriele Lademann-Priemer ist Pastorin i.R., Beraterin DGfP, Sektion PPS, ehem. Sekten- und Weltanschauungsbeauftragte der Nordkirche
Dr. Günther Leyh
27. November, um 18 Uhr
Mentalisierung
Die Theorie der Mentalisierung fügt sich in die entwicklungspsychologische Forschung der Psychoanalyse ein und wurde in den 1990er Jahren entwickelt. Anknüpfend an Einsichten der Bindungstheorie John Bowlbys und philosophische und psychologische Erkenntnissen zur ‚theory of mind,‘ eröffnet sie seit der Jahrtausendwende einen Theorie-Rahmen, der wichtige Einsichten der neurobiologischen und psychologischen Forschung integrieren und zugleich entscheidende Impulse für die Praxis geben kann.
Der Begriff ‚Mentalisierung‘ bezeichnet eine Form geistiger Aktivität, mit der wir menschliches Verhalten dadurch interpretieren, dass wir ihm Bedürfnisse, Ziele, Wünsche, Intuitionen usw. zuschreiben. Sie beginnt mit der ‚Entdeckung‘ der Affekte in der Beziehung zu den Bindungspersonen und bezieht sich auf die Interaktionen, durch die jemand erkennt, dass die Empfindungen gegenüber den Menschen in seiner Umwelt benennbare Gefühle sind, und dass die anderen wiederum selbst Gefühle haben, die man „lesen“ und über die man insoweit reflektieren kann.
Eine wichtige Grundlage ist die neurobiologische Erkenntnis, dass das Gehirn des Menschen seiner Natur nach sozial ausgerichtet ist („social brain“). Die Fähigkeit zur Mentalisierung ist daher grundsätzlich im menschlichen Potential angelegt, ihre ausbalancierte Entwicklung wird jedoch wesentlich von der Eltern-Kind-Interaktion in den Entwicklungsstufen des Kindes mitbestimmt.
Diese Theorie hat mittlerweile die praktische psychologische Arbeit in vielfacher Hinsicht inspiriert. Sie kann deshalb auch für die Felder des seelsorglichen Gesprächs, der Beratung und der Supervision anwendbar und nützlich sein.
Dr. Günther Leyh, Diakon i. R., Supervisor der DGfP/Sektion T, ehem. Leiter der „Offenen Tür“ Erlangen (Trägerschaft Erzbistum Bamberg)
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Teilnahme / Zugang:
Die Veranstaltungen finden per zoom statt:
us02web.zoom.us/j/2970180871
Meeting-ID: 297 018 0871
Kenncode: 861234
Die Impulse werden aufgezeichnet, nicht jedoch die anschließende Diskussion.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Deutsche Gesellschaft für Pastoralpsychologie e.V.
Huckarder Str. 10-12, Union Gewerbehof
D-44147 Dortmund
Telefon: +49 (0)231 14 59 69
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